Für mich persönlich ist das nun folgende der spannendste Teil meiner kleinen Einstiegsreihe. Wie kann man starten, was mache ich aktuell, was kannst du dabei lernen. Das alles gibt es natürlich nur im kurzen Abriss – es muss ja später auch noch Themen geben die ich ausführlich behandeln kann.
Der wichtigste Punkt an erster Stelle: Bildung, Bildung, Bildung!
Das natürlich im Sinne dieses Blogs speziell im Bereich der persönlichen Finanzen, Marktverständnis und dem Kennenlernen von Anlageformen. Das deutsche Bildungssystem sieht es leider nicht vor den Schülern etwas über die persönlichen Finanzen beizubringen was über „lebe sparsam und lege den Rest aufs Sparbuch“ hinausgeht. Das mag eventuell auch daran liegen, dass selbst unser aktueller Finanzminister Olaf Scholz offen zugibt, sein Geld auf dem Sparbuch versauern zu lassen. Nun, bei Ihm ist das sicher etwas mehr und als Beamter hat er keine Rentensorgen, aber das ist ein anderes Thema. Für nicht Beamte ist finanzielle Bildung aber gerade in Hinblick auf die spätere Rente enorm wichtig. Wer dabei nur das Sparbuch kennt, dem wird später aller Voraussicht nach die Altersarmut drohen. Ich lese aktuell 1-2 Fachbücher pro Monat und höre weitere auf Audible* oder Blinkist*. Dazu gibt es täglich noch mehrere Blogs und Youtube Kanäle. Das ist sicher mehr als notwendig wäre – es macht aber ganz nebenbei auch eine Menge Spaß.
Für mich folgt dann das Mindset.
Ich habe in den letzten Jahren viele alte Glaubenssätze verworfen und sehe die (finanzielle) Welt mittlerweile durch eine ganz andere Brille. War ich früher durch Konsum ein Opfer des Kapitalismus, partizipiere ich nun ausgiebig davon. Aus „sparen was am Monatsende übrig bleibt“ ist so „pay yourself first“ geworden. Bevor sich zum Start eines neuen Monats auch nur eine Gesellschaft durch irgendwelche Abbuchungen an meinem hart verdienten Geld zu schaffen macht geht erst einmal ein fester Teil aufs Investmentkonto. Das ist wirklich nur eine kleine Veränderung, sie hat aber eine große Auswirkung.
Als abschließenden Punkt in dieser Aufzählung möchte ich den Willen zur Veränderung setzen. Für mich ist nichts schwerer als etwas umzusetzen was ich nicht selbst will, von dem ich nicht selbst überzeugt bin. Daher habe ich die ganzen Informationen die in den letzten Jahren auf mich eingeprasst sind offen aufgenommen und daraus einen Plan für mich abgeleitet und mir selbst ein großes Ziel gesetzt. Alles, was ich auf dem Weg zur Erreichung dieses Ziels verändern oder leisten muss, geschieht aus einer intrinsischen Motivation heraus. Wenn ich aus den diversen Blogs die ich lese etwas finde was zu mir passt, dann setze ich es auch um. Wenn ich es für Bullshit halte, dann halt nicht.
Wie steht es denn nun aber um meine Investments? Alles haarklein aufzuzählen, dazu noch Gründe und Überlegungen abzugeben würde glaube ich den Rahmen dieses Beitrags sprengen. Daher nur eine kurze Auflistung dazu, was aktuell alles in meinem Portfolio zu finden ist.
Tagesgeld als finanzielle Reserve:
hier geht jeden Monat ein kleiner Betrag drauf. Ziel sind ca. 6 Monatsgehälter. Es gibt viele Ratschläge dazu diesen Punkt zu erledigen bevor mit dem investieren begonnen wird. Ich habe mich dagegen entschieden um sofort Rendite zu bekommen und nicht erst eine lange Sparbuchsparen Phase vorzuschieben.
Eigentumswohnung:
eine der guten Entscheidungen die ich noch in meiner „alten“ Zeit getroffen habe. Ursprünglich nur deswegen, weil die Kreditrate geringer war als meine damalige Miete. Mittlerweile sehe ich die ETW aber als eine Art Zwangssparmaßnahme in die jeden Monat ein nicht unerheblicher Teil meines Einkommens fließt.
ETF Sparplan/ Aktienportfolio:
Mein Rat an alle, die gerade erst mit dem Investieren starten ist ein ETF Sparplan. Jeden Monat wird automatisch ein fester Betrag investiert, durch das zeitlich verzögerte ansparen bildet sich ein Durchschnittspreis so das auch bei anfänglichen Kursverlusten schnell Gewinne entstehen.
P2P Kredite:
Man mag es nicht glauben aber es ist mittlerweile relativ unkompliziert, auch kleine Summen an andere Menschen zu verleihen. Das bringt einen relativ hohen Zins, der allerdings nur durch ein höheres Risiko zustande kommt.
Edelmetalle:
Wenn auch nur ein kleiner Teil und ursprünglich als Scherz für einen finanziellen Doomsday gedacht gibt es auch etwas Gold und Silber in meinem Depot. Natürlich in kleinen Stückelungen, damit ich am Doomsday beim Bäcker meine Brötchen bezahlen kann, auch wenn er kein Wechselgeld hat *grins*
Dividendenaktien:
Ausgewählt auf Basis fundamentaler Kennzahlen interessiert mich der aktuelle Börsenkurs nach dem Kauf relativ wenig. Wichtig ist mir die Dividendenrendite bezogen den ursprünglichen Kaufkurs.
Stillhaltergeschäfte/ Optionshandel:
Ein sehr interessanter Bereich, der aber grundsätzliches Börsenverständnis voraussetzt. Ich lerne gerade in diesem Bereich sehr intensiv. Um es mit einem Satz zu beschreiben: bei Stillhaltergeschäften versichert der Stillhalter das Kursrisiko von anderen und erhält dafür eine Prämie.
Risikolos ist davon in meinen Augen nichts außer dem Gold. Und selbst das ist Kursschwankungen ausgesetzt. Gold ist schon seit tausenden von Jahren als Zahlungsmittel anerkannt und behält selbst in Krisen, Kriegszeiten oder Währungsreformen seinen Wert.
Beim Tagesgeld könnte der Gedanke aufkommen, dass das doch absolut sicher ist. Wer aber einmal die Inflation gegen die Zinsen rechnet wird feststellen, dass das einzig sichere am Tagesgeld der Wertverlust ist. Das Risiko einer Bankenpleite oder Hyperinflation ist da noch nicht einmal mit berücksichtigt. Ich nutze es ausschließlich um kurzfristige Liquidität zu halten und sehe den Wertverlust als Preis dafür an.
Das soll es nun auch zu diesem Bereich gewesen sein.
In diesem Sinne
HD