Still alive

Zeit für ein Lebenszeichen von mir in dieser verrückten Zeit. Mehr als 3 Monate sind seit dem letzten Beitrag vergangen – und das hat gleich mehrere Gründe.

Zum einen habe ich gesundheitlich in den beiden ersten Monaten des Jahres etwas gelitten. Im Januar hat mich eine kleine OP ins Krankenhaus gezwungen, im Februar hat mich eine Grippe für mehr als 3 Wochen förmlich nieder gestreckt. Im März ist dann die Corona Panik ausgebrochen und ich musste mich erst einmal wieder sammeln.

Im Depot ist einiges passiert so dass ich wie fast alle in den letzten Wochen massiv Geld verloren habe. Vom Jahreshoch bis zum Tief hat sich mein Depot in einem Monat mehr als halbiert. Den Vorwurf, dass ich noch keinen Crash als aktiver Investor erlebt habe, kann ich daher ab sofort abstreiten. Was vom 24. Februar bis Ende März 2020 an den Börsen passiert ist, toppt mit der Dynamik die sich dabei entwickelt hatte alles bisher geschehene. Die DotCom Blase oder die Finanzkrise sehen im Vergleich aus wie ein Kaffeekränzchen bei Oma.

Obwohl die der Corona Virus schon seit Dezember in China unterwegs war, sind die Börsen im Dezember, Januar und Februar noch massiv angestiegen. An den Börsen herrschte also, wie in den Jahren zuvor, echte Goldgräberstimmung. Einzig die Ölpreise hatten wegen der zu erwartenden sinkenden Nachfrage schon etwas gelitten.

Am 24. Februar allerdings änderte sich die Lage an den Finanzmärkten allerdings schlagartig. die weltweiten Indizes eröffneten mit einem Gap nach unten auf das nun täglich neue rote Kerzen folgen sollten. Innerhalb von nur einem Monat verlor der S&P fast 40% seines Wertes. Die Kurse von Reiseveranstaltern, der Ölindustrie, Shopping- oder Outletcentern sind teilweise sogar in nur wenigen Tagen um 80-90% eingebrochen. Der Fear and Greed Index ist bis auf 3 Punkte abgestürzt, die Terminstrukturkurve ist auf Backwardation geschwenkt – der Crash war da.

Auch wenn ein Crash von vielen Anlegern erwartet und teilweise auch ersehnt wurde, ist es doch eine Erfahrung die erst einmal verkraftet werden muss. Täglich neue Jahrestiefs im Depot, teilweise an einem Tag Verluste in der Höhe von guten Quartals-, oder sogar Jahresgewinnen bedeuten.

Ich war (und bin) gehebelt, also mit Optionen, unterwegs. Daher habe ich zum Einen Verluste durch die Optionen und zum Anderen Aktienverluste erlitten. Das ist auch der Grund warum mein Depot mehr gelitten hat als zB der S&P500. Ungefähr 25% meiner Verluste habe ich durch Optionen erlitten, 75% der Verluste durch Aktien. Glücklicherweise hatten ich meine Optionsositionen nach ersten Rollversuchen mit deutlichen Verlusten geschlossen um erst einmal die Situation zu überblicken. Andernfalls hätte es noch deutlich schlimmer ausgehen können. Meine Aktienpositionen habe ich noch alle im Bestand, auch wenn diese teilweise bis zu 70% an Wert verloren haben.

Wie geht es nun weiter?
Das Depot lebt noch, ich habe Cash nachgeschoben. Aktuell warte ich noch ob die Tiefs aus März noch einmal angelaufen werden. In diesem Fall werde ich dann wohl ETF nachkaufen. Wenn sich Einstiegssignale für Optionsgeschäfte zeigen werde ich auch dort langsam wieder einsteigen. Die Erfahrungen die ich im letzten Monat sammeln konnten waren zwar augenscheinlich teuer, werden zukünftig aber sicher sehr wertvoll für mich sein. Ich werde berichten :=)

In diesem Sinne
HD

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